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5G Radio (RAN) Release 15 Technische Highlights

2025-12-01
Latest company news about 5G Radio (RAN) Release 15 Technische Highlights

 

Release 15, finalisiert im Juni 2018, ebnete den Weg für die Kommerzialisierung der 5G (NR)-Technologie. R15 legte den Grundstein für 5G-Netzwerke durch Standalone (SA)- und Non-Standalone (NSA)-Architekturen, indem es ein dienstbasiertes virtualisiertes Kernnetzwerk und neue Physical-Layer-Technologien einführte, um die Kapazität zu erhöhen, die Latenz zu reduzieren und die Flexibilität zu verbessern. Während dieser Zeit leisteten die 3GPP Radio Working Groups RAN1-RAN5 wesentliche Beiträge zur Standardisierung der 5G (NR)-Technologie. Die Arbeit und die wichtigsten technischen Punkte jeder Gruppe sind wie folgt:

 

I. RAN1 (Physical Layer Innovation) Zu den wichtigsten Arbeitsbereichen gehören Wellenformen, Parametersätze, Mehrfachzugriff, MIMO und Referenzsignale:

1. Flexibler Subträgerabstand und Rahmenstruktur; Einführung eines skalierbaren Subträgerabstands:

  • Unterstützung für verschiedene Latenz- und Frequenzbereiche (FR1 und FR2);
  • Unterstützung für geringe Latenz (<1 ms TTI) und Anwendungen mit hohem Durchsatz.

Implementierung: Die Basisbandverarbeitung passt die FFT-Größe und den zyklischen Präfix dynamisch an den unterschiedlichen Subträgerabstand an.

Anwendungsfälle: Industrielle Steuerung mit geringer Latenz (30 kHz) und eMBB-Links im Millimeterwellenbereich mit hoher Bandbreite (120 kHz).

 

2. Massives MIMO und Beamforming

  • Volle Unterstützung für 3D-Beamforming und flexible Antennenportzuordnung (bis zu 64 TRx-Elemente).
  • CSI-RS-basierte Kanalschätzung für benutzerspezifisches Beammanagement.

Beispiel: 64T64R gNB-Arrays bilden dynamische UE-spezifische Strahlen und verbessern die spektrale Effizienz in dichten Bereitstellungen.

 

3. OFDM-basiertes Duplexing und Ressourcenzuweisung

  • Unterstützt TDD und FDD mit einer einheitlichen Timeslot-Struktur.
  • Mini-Slot-Übertragung (2-7 OFDM-Symbole) ermöglicht eine sofortige Datenplanung, was für URLLC entscheidend ist.

Implementierung: Der gNB-Scheduler unterbricht dynamisch laufende Downlink-Übertragungen, um URLLC-Burst-Übertragungen zu unterstützen.

 

4. Referenzsignale und Synchronisation:Einführung neuer Signale SS/PBCH, CSI-RS, PTRS und SRS.

  • SS/PBCH wird für die initiale Synchronisation und Beam-Erkennung verwendet.
  • CSI-RS wird für die Beam-Optimierung und Mobilitätsverfolgung verwendet.

5. Kanalcodierungsentwicklung: LDPC-Codierung wird für den Datenkanal verwendet und ersetzt die Turbo-Codierung, um die eMBB-Durchsatzeffizienz zu verbessern.

  • Polarcodes werden für die Steuerkanäle (PDCCH, PUCCH) eingeführt, da sie Vorteile bei kurzen Blocklängen bieten.

Anwendungsszenario: Hochzuverlässige Steuerungssignalisierung in Umgebungen mit variabler Datenrate.

 

 

II. RAN2 (Funkschnittstelle) MAC-, RLC-, PDCP- und RRC-Protokolle definieren die Funkschnittstellenarchitektur, die Planung, den RRC-Zustand, den Verbindungsaufbau und die Signalisierungsoptimierung.

1. Dual Connectivity (DC) führt eine Master-Slave-gNB-Architektur ein, bei der die UE den Datenverkehr zwischen LTE und NR (NSA-Modus) verteilen kann.

Anwendungsszenario: Verbesserung des Durchsatzes in der frühen 5G-Bereitstellungsphase vor dem reinen 5G-Kernnetzwerk (EN-DC basierend auf EPC).

 

2. RRC_INACTIVE-Zustand: Führt einen neuen UE-Zustand ein, um den Signalisierungsaufwand zu minimieren und gleichzeitig eine geringe Latenz bei der Wiederherstellung zu gewährleisten.

Implementierung: Die UE speichert den RRC-Kontext, um eine schnelle Verbindung für intermittierenden Datenverkehr zu ermöglichen (ungefähr 10 Millisekunden).

Anwendungsszenario: IoT-Sensoren mit periodischen kleinen Datenbursts.

 

3. QoS-Flow-basierte Architektur: PDCP wird in QoS-Flow-IDs umstrukturiert, die mit der 5GC-Architektur übereinstimmen.

Implementierung: Jede PDU-Sitzung leitet QoS-Flows über SDAP-Mapping an die DRB weiter.

Anwendungsfall: Videostreams mit dynamischer Bitratenanpassung.

 

4. Header-Kompression und Sicherheit: RoHCv2-Optimierung und erweiterte Verschlüsselung werden eingesetzt, um den Overhead der Steuerungsebene zu reduzieren.

 

5. Verbesserungen bei Mobilität und Handover: Eine einheitliche Inter-RAT-Handover-Signalisierung wird zwischen LTE-NR (NSA) und NR-NR (SA)-Netzwerken definiert.

 

III. RAN3 (NG-Schnittstelle und Dual-Connectivity-Entwicklung) Technologien umfassen: F1-, Xn- und NG-Schnittstellendefinitionen, gNB-CU/DU-Management und Interoperabilität.

 

1. Getrennte gNB-Architektur (CU/DU): Logische Trennung zwischen zentralen Einheiten (CU) und verteilten Einheiten (DU).

Implementierung: Die F1-C (Steuerung) und F1-U (Benutzer)-Schnittstellen übernehmen ein flexibles Fronthaul-Übertragungsdesign.

Anwendungsszenarien: Cloud-RAN und Interoperabilität mit mehreren Anbietern.

 

2. NG- und 5GC-Schnittstellen: Führt NG-C (Steuerungsebene) und NG-U (Benutzerebene)-Schnittstellen ein, die die S1-Schnittstelle in LTE ersetzen. Unterstützt dienstbasierte 5G-Kernnetzwerkfunktionen über AMF/SMF.

 

3. EN-DC-Architektur: Definiert Xn- und S1*-Signalisierung für die Interoperabilität zwischen eNB und gNB. Unterstützt den reibungslosen Betrieb von LTE-Ankerpunkten in den frühen Phasen der 5G-Bereitstellung.

 

4. Sitzungskontinuität und Network Slicing: Integriert einen QoS-basierten Inter-Slice-Mobilitätsmechanismus.

Anwendungsbeispiel: Nahtloses Handover zwischen verschiedenen Slices basierend auf Latenzanforderungen (eMBB→URLLC).

 

IV. RAN4 (Funk und Spektrum) Banddefinitionen, Leistungspegel, Spektrumaggregation und Koexistenz.

1. Neue Frequenzbandbereiche (FR1 und FR2)

  • FR1: 410 MHz – 7,125 GHz
  • FR2: 24,25 – 52,6 GHz (Millimeterwelle)

Implementierung: Modulares Design des HF-Frontend des Geräts unterstützt den Dualbandbetrieb mit umschaltbaren rauscharmen Verstärkerketten (LNA).

 

2. Bandbreite und Trägeraggregation: Bis zu 400 MHz Kanalbandbreite sind in FR2 definiert. Aggregierte Träger kombinieren NR und LTE für Hybridbereitstellungen.

 

3. Leistungsbewertung und EIRP-Kalibrierung: UE-Bewertungen werden für Millimeterwellengeräte festgelegt; strenge EVM- und ACLR-Parameter werden eingeführt.

Anwendungsfall: Kleine Funkzellen-Basisstationen und CPEs, die Beam-Control für 5G FWA verwenden.

 

4. Koexistenz und Sendeleistungskontrolle: Spektrummasken werden definiert, um die Koexistenz zwischen mehreren Funkzugangstechnologien (RATs) zu gewährleisten. Unterstützung für die gemeinsame Nutzung des NR-Spektrums mit LTE oder NR-U in lizenzfreien Bändern.

 

5. HF-Leistung und Referenzempfindlichkeit: Erweiterte Empfindlichkeitsmodellierung für massive MIMO-Array-Basisstationen. Einführung der strahlenbasierten Leistungsregelung zur Verwaltung der äquivalenten isotropen Strahlungsleistung (EIRP) jedes Strahls.

 

V. RAN5 (Gerätetests und Konformität): Konformitäts-, Signalisierungs- und UE-Leistungstestverfahren.

 

1. Ausrichtung der Testspezifikation: Einführung von TS 38.521/38.533/38.141 für HF- und Protokollkonformitätstests von NR-UEs und Basisstationen.

 

2. OTA (Over-The-Air)-Testrahmen: Einführung eines Testmodells für eine schalltoten Kammer für Millimeterwellengeräte unter Berücksichtigung von Beam-Control und dynamischen Strahlungsmustern.

Beispiel: 5G-Smartphone-Charakterisierungsanalyse und Verifizierung des Phased-Array-Beam-Switchings.

 

3. End-to-End-Signalisierungsverifizierung: Überprüfung der Interoperabilität der RRC/PDCP/PHY-Schichten, was für die frühe NSA-Integration entscheidend ist.

 

4. Leistungs-Benchmarking: Definition von Key Performance Indicators (KPIs) für Latenz, Durchsatz und Referenzempfindlichkeit in einer realen Ausbreitungsumgebung.

 

Release 15 legt den Grundstein für die erste Phase von 5G und definiert die NR-Physical-Layer, neue Funkprotokolle, eine flexible Architektur und HF-/Kohärenzaspekte. Es unterstützt wichtige 5G-Dienste, einschließlich eMBB, URLLC und mMTC, die auf einer einheitlichen Architektur laufen und gleichzeitig sowohl NSA- als auch SA-Modi unterstützen.